RSS articles
Français  |  Nederlands

Keine Zeit für falsche Hasen

posté le 03/11/18 par Bauer Mots-clés  répression / contrôle social  alternatives  luttes environnementales 

Da sich die Erde um sich selber und um die Sonne dreht und nicht umgekehrt, ist auf der Erde die Real-Zeit – die tatsächliche Zeit – diejenige, bei der die Sonne mittags am höchsten über dem Horizont zu stehen scheint – bzw. bei der dann der Schatten der Sonnenuhr am kürzesten ist. Weil die Erde sich in Gleitzeit dreht gibt es eigentlich keine in der Breite einheitliche Zeit, deswegen werden Abweichungen bis zu einer halben Stunde hingenommen und Zeitzonen sind normalerweise 15 Längengrade breit. Europa ist von der Krim bis an den Atlantik 45 Längengrade breit.

Es kann also keine einheitliche europäische Zeit geben, ebenso wenig wie eine afrikanische, das auf denselben Längengraden liegt. Auch Russen und Amerikaner denken auf ihren Längengraden ohnehin über mehrere Zeitzonen hinweg, so wie Chinesen und Inder. Und da soll Europa das nicht können ? Das ist typischer Juncker-Schmarren, falsch verstandene Einheit. Dazu gleich noch mehr. Noch schlimmer zunächst seine Vorschläge, in denen außer Gestaltungstrieb nichts drinsteckt. Natürlich ist immer Sommer ebenso Quatsch wie immer Winter. Eigentlich ist was Juncker sagt nicht weiter wert darüber nachzudenken. Und tatsächlich haben andere es leichter dieses Problem für sich zu lösen, weil bei weniger Bevölkerungsdichte auch weniger Personen von Grenzfällen betroffen sind. Europa benötigt insgesamt 3 oder 4 Zeitzonen.

Doch zunächst zu den Entscheidungen, die Europa als Ganzes betreffen. Hier geht es darum ob eine Phasenverschiebung gewünscht wird. Manche Länder haben sich nämlich so weit von der Greenwich-Hauptzeit (ein Überbleibsel des britischen Imperiums) entkoppelt, dass die halbe Stunde zur ganzen Stunde schlägt bzw. umgekehrt. Die erste Entscheidung ist, ob in Europa diese Entkopplung gewünscht ist, so wie in Indien oder Persien, etwa um das ausscheidende Restbritannien chronologisch auszugliedern. Eine solche Maßnahme ließe sich auch auf die Dauer des Austritts befristen. Wenn man sich auf eine Phase festgelegt hat, dann gehört jeder Ort zu der Zeitzone, in der der Höchststand der Sonne zur Mittagszeit weniger als eine halbe Stunde zurückliegt oder weniger als eine halbe Stunde bevorsteht.

Auch wenn es bei der Einteilung von Zeitzonen einige Minuten Ermessensspielraum gibt, bedeutet dies für Europa : Erstens – eine Einteilung entlang Nationalgrenzen allein reicht nicht aus – wahrscheinlich müssen in den größeren Ländern unterschiedliche Zeit-Regionen eingeteilt werden. Zweitens – sehr wahrscheinlich bedeutet dies eine innerdeutsche Zeitzonen-Grenze, so wie auch eine innerhalb Frankreichs. Drittens – sehr sehr wahrscheinlich wird diese entlang der alten Atomkriegs-Zonengrenze verlaufen, vielleicht mit Bayern auf der anderen Seite. Eine einheitliche Zeit von Brüssel bis Warschau oder gar von Lissabon bis Kiew wäre nicht alltagstauglich. Die Einteilung muss so angelegt sein dass sie sich nicht in jeder Generation ändert.

Dann gibt es noch etwas Grundsätzliches zum Thema „Zeitumstellung“ zu sagen. Die Idee als solche sowie die Argumente dafür stammen aus der Zeit vor der Einführung der Mikroelektronik. Heutzutage, mit integrierten Schaltkreisen, ist es einfacher, Öffnungszeiten und Arbeitszeiten situationsangepaßt umzustellen als gleich die ganze Uhr. Damit entfällt auch das Nord-Süd-Gefälle an polarnächtlichem Leidensdruck wenigstens irgendetwas zu tun um die allgemeine Tageslichtverfügbarkeit zu verbessern. An der Zeitsystematik als solcher gibt es nichts zu gestalten, sie wird durch die astronomische Realität vorgegeben, für alles weitere gilt die Vereinbarungsfreiheit.

Die derzeitige Sommer-Winter-Spielerei hat in der Natur keine Entsprechung und selbst als Klimawarnung keinen Nutzen, der nicht mit geringeren Mitteln erreichbar wäre. Sie ist ein ideologisches Konstrukt, dessen Schöpfer auch an Atomenergie, Genmanipulation und künstliche Intelligenz glaubten. Doch diese Wirtschaftszweige haben nichts als Korruption hervorgebracht, weil die Techniken fruchtlos ausentwickelt sind und der Forschungsaufwand sich daher darauf fokussiert die Ergebnisse zu manipulieren um die Erwartung zu verlängern. Der Wirkungsgrad von Reaktorbrennstäben lässt sich nicht in alltagstaugliche Dimensionen steigern, Genmanipulation eröffnet allenfalls destruktive nicht aber kreative Ansätze, die sogenannte künstliche Intelligenz besteht aus 90% Statistik und 10% Totalitarismus ; ihr Algorithmus lautet : Raten, und falls damit erfolglos, Geheimdienst fragen. Eine allgemeine Zeitumstellung als Verwaltungsmaßnahme ist genauso totalitär wie eine allgemeine Änderung der Wochenlänge, und grober Unfug dazu. Zudem macht der Fortschritt beim Wirkungsgrad der Elektronik sie obsolet. Der Kindergarten in Hamburg kann seine Öffnungszeiten genauso anpassen wie jeder Friedhof weiter südlich.

Die Tageslichtanpassung des Alltags mit dem Mittel der Zeitumstellung durch Definition der Zuordnung in der Zeitzoneneinteilung gehört in diese Kategorie. Hier übersteigt langzeitlich gesehen der Aufwand bei weitem den Nutzen. Fassen wir zusammen : Heliozentrische Zeit – sollte selbstverständlich werden. Phasenverschiebung – gemeinsam zu entscheiden. Zeitzoneneinteilung – gesamtbelastungsminimiert. Zeitzonenzuordnung – selbst beihaltbar zu bestimmen. Herr Juncker sollte seine Zeit lieber damit verbringen herauszufinden weshalb er keine ernstzunehmenden Nachfolger findet.

https://bxl.indymedia.org/spip.php?article20331
https://bxl.indymedia.org/spip.php?article20641
https://bxl.indymedia.org/spip.php?article22206


posté le  par Bauer  Alerter le collectif de modération à propos de la publication de cet article. Imprimer l'article

Commentaires

Les commentaires de la rubrique ont été suspendus.