12 Thesen über „soziale Medien“

(7.2.2019) Diese Thesen befassen sich mit einer technologischen Fehlentwicklung, welche menschliche Gesellschaften die davon befallen sind in ihrer Existenz zu gefährden droht. Sie dienen dazu Art, Umfang und Komplexitätsgrad des gegenwärtigen Problems der Netzwelt allgemein verständlich zu machen, und der gesellschaftlichen Emanzipation davon Wege zu bereiten.

1. „Soziale Medien“ sind weder sozial noch Medien. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um bewusstseinszerstörende Computerspiele. Bewusstseinszerstörend wirken sie deswegen, weil sie systematisch als Realität auszugeben versuchen was tatsächlich Fiktion ist. „Soziale Medien“ sind so wenig „sozial“ bzw. „Medien“ wie der Nationalsozialismus national bzw. sozialistisch war. Der Nationalsozialismus schändete die rote Fahne des internationalen Sozialismus mit der Swastika des romantisch entfremdeten deutschen Nationalismus. „Soziale Medien“ schänden das gesellschaftliche Miteinander mit der Gewalt von Massenmedien. Respekt, Menschenwürde, Persönlichkeitsrecht haben darunter keinerlei Bedeutung mehr.

2. Die Befreiung von den „sozialen Medien“ erfordert die Überwindung der diesen zugrundeliegenden technologischen Fehlentwicklung. Sie sind falsche Software, als solche eine bösartige Nebenwirkung falscher Hardware, und werden daher mit dieser verschwinden. Der Wahn der „sozialen Medien“ ist direkte Folge eines aggressiven Verdrängungswettbewerbs, welcher sich darauf versteift hat mittels Proliferation von Lithiumkleingeräten gewaltsam eine totalitäre Netzstruktur zu erzwingen, in der es nur noch Einbenutzerkonfigurationen gibt, und Nutzer von Geräten beherrscht werden anstatt umgekehrt.

3. Totalitäre Herrschaft fürchtet Netzfreiheit, die durch die Entkopplung von Gerät und Nutzer entstehen kann. Daher verzerrt sie den Markt durch eine falsche Finanzpolitik, so dass Netzfreiheit verdrängt und nahezu verunmöglicht wird. Dies ist Folge einer irrigen Geldpolitik und eines falschen Investitionsdogmas, die sich dementsprechend auf die Struktur des Netzes auswirken. Die Nutzer kontaktieren sich dann darin einander nicht mehr direkt und dezentral, sondern über Zentralen vermittelt. Dadurch entfällt der eingebaute Datenschutz, und der Totalitarismus bricht durch. „Soziale Medien“ sind Symptom, aber dazu auch Tatwaffe dieser netzwerktopologischen Deformation.

4. „Soziale Medien“ sind Pogrome die darauf warten auszubrechen. Die beiden anderen Komponenten dieser Zivilisationskatastrophe sind Willkürgesetze und Geheimdienste. Willkürgesetze sind Gesetze die nicht rechtmäßig sind, Geheimdienste sind Behörden die sich nicht rechtmäßig verhalten. Zusammen führen sie dazu Hasskriminalität hervorzurufen und zu verstärken, indem „soziale Medien“ ordinäre Kriminelle zum Rechtsmissbrauch gegen diejenigen anstacheln, die dabei nicht mitmachen wollen, damit die organisierten Kriminellen der Geheimdienste, die ersteren als schlechte Vorbilder dienen, einen Vorwand finden mit noch mehr Rechtsmissbrauch klammheimlich an gesellschaftlichen Symptomen ihres bereits verübten Rechtsmissbrauchs herumzupfuschen, anstatt sich einer Beseitigung von Ursachen zu fügen welche sie selbst mit einbeziehen müsste. Im schlimmsten Fall stellen Geheimdienste sich als vermeintliche Heilmittel gegen die Auswirkungen der Nachahmungstaten dar, die sie angestachelt haben, anstatt dass unabhängige Medien einer Verbindung von bewusstseinszerstörenden Netzwerksspielen und völkerrechtswidrigen Willkürregiment entgegenwirken ; und verbreiten dieses faschistische Gift mittels „sozialer Medien.“

5. So wie der Nationalsozialismus aus der Sicht des Historikers ein Faschismus ist, d. i. ein Kombinationsplagiat, wie seine Fahne bezeugt, sind „soziale Medien“ rein wissenschaftlich betrachtet Aufstellspielchen, d. i. die verniedlichte Vierkuppelung der Naiv-Unschuldigen mit den Tätern bzw. durch diese, die solange wütet bis erstere vollständig verbraucht sind bzw. nicht mehr nachwachsen, und dann über sich selbst herfällt wie im Kreisauer Putschversuch von 1944.

6. Zwecks bestmöglicher Schadensbegrenzung für Außenstehende kann es sich als unverzichtbar herausstellen diesen geistig-moralischen Wendepunkt bewusst herbeizuführen, indem Naiv-Unschuldigen dabei die fatale Rolle die sie ausfüllen bewusst (gemacht) wird um unabhängig aus dieser herauswachsen. Dazu dienen diese Erklärungen.

7. Der wahre Grund weshalb der Nationalsozialismus inzwischen zu Recht als verwerflich gilt, obwohl er sein Ziel erreicht hat, ist nicht diese oder jene Opfergruppe, sondern dass er den totalitären Staat des Kaiserreichs, der eine Generation zuvor in der Niederlage zusammengebrochen war, an Aufdringlichkeit, an Zudringlichkeit – an Totalität noch übertraf. Die Ideologie vom kleineren Übel, welche heutzutage „soziale Medien“ ermächtigt, ignoriert diese aktuelle Parallele zu Lasten der historischen Bilanz.

8. Den Begriff ohne seinen derzeit marktbeherrschenden Inhalt beim Wort genommen, ist das Internet auf Ebene der elementaren systemübergreifenden Kommunikationsprotokolle ein soziales Medium, denn es kann beliebige Sozialstrukturen nachbilden. D. h. sobald der babylonische Turm der „sozialen Medien“ einstürzt redet wieder jeder mit jedem, muss dabei aber ganz von vorne anfangen sich zu verständigen. Dieser Bruch lässt sich digital kürzen, und statt „soziale Medien“ ruckartig abzuschalten ist ein kontrolliertes Herunterfahren ohne Bremsspuren denkbar.

9. „Soziale Medien“ werden Lügenmedien genannt, weil sie auf einer gesellschaftlichen Akkumulation von Lügen aufbauen, deren Stellenwert dabei alles Wahre dazwischen entwertet. Dass bedeutet auch, dass es einen Punkt gibt, an dem die Gesamtlüge überstrapaziert ist und nachgibt, und Wahrheit nachrücken kann. Historisch gesehen heißt dies dass ein technologischer Irrweg endlich seine Destruktivität erschöpft hat, auch als Vehikel einer Zentralisierungstendenzen Geldpolitik mit Nullzins-Ideologie.

10. Der Urheber dieser Thesen ist ganz bewusst überhaupt nicht in „sozialen Medien“ präsent. Aus Tierbefreiungssicht muss es darum gehen diese Ställe abzubauen ohne alle Tiere darin zu töten, und der Komplexitätsgrad dieser Aufgabe gleicht eher dem Abbau einer Atomrüstung als dem eines Kaninchenkäfigs, so dass es vorzuziehen ist dieses umfangreiche Unterfangen zu organisieren ohne aus der Befreiungsfunktion heraus manuell eingreifen zu müssen, um so vorausschauend jedweder Komplikationen dabei zu entgehen.

11. „Soziale Medien“ haben die Welt nicht verändert, sondern nur falsch interpretiert. Doch das Netz könnte die Welt verändern, wenn es gelingt den Netztotalitarismus weit genug zu umgehen und abschließend zu überwinden. Nur wenn es immer ein Draht von A nach B gibt dessen sich niemand klammheimlich bemächtigen kann wird Netzfreiheit gedeihen.

12. Wie das Auftreten des Nationalsozialismus, so ist auch das „sozialer Medien“ ein Symptom einer Machtkrise. Sie sind Nebenwirkung und Werbegeschenk des demokratischen Totalitarismus, wie der „Billigflieger“ das des Bombenterrors (bzw. die KdF-Reise das des Pogroms), ohne ihr brutales Pendant unerschwinglich. Der demokratische Totalitarismus aber ist nicht erst dann verwerflich wenn er die Netzstruktur nach seiner Maßgabe deformiert, sondern schon weil er gesellschaftliche Alternativen nicht über sich hinauswachsen lässt.

Leonhard Bauer

— freischaffender Umweltaktivist —

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siehe auch : https://tinyurl.com/bauer-spenden


publié le 10 février 2019